Genussanleihe der Bäckerei Heberer: Attraktive Zinsen mit hohem Risiko

Die Wiener Feinbäckerei Heberer, ein traditionsreiches Familienunternehmen aus Mühlheim, begibt zum vierten Mal seit 2011 eine Genussanleihe. Mit einer jährlichen Verzinsung von 4,25 % und einer Laufzeit von fünf Jahren richtet sich das Angebot insbesondere an Kleinanleger. Der Mindestanlagebetrag beträgt 1.000 Euro. Werbung für die Anleihe findet sich direkt in den rund 200 Filialen des Unternehmens in Hessen, Thüringen, Berlin sowie an Verkehrsknotenpunkten wie Flughäfen und Bahnhöfen. ​

Was ist eine Genussanleihe?

Eine Genussanleihe ist eine Form des Nachrangdarlehens. Im Falle einer Insolvenz werden Inhaber solcher Anleihen erst nach allen anderen Gläubigern bedient. Zudem sind diese Anleihen in der Regel nicht börsennotiert, was bedeutet, dass sie vor Ablauf der Laufzeit schwer oder gar nicht veräußerbar sind. Im Gegensatz zu klassischen Bankprodukten unterliegen Genussanleihen keiner Einlagensicherung. Verbraucherschützer warnen daher vor einem möglichen Totalverlust des eingesetzten Kapitals. ​FAZ.NET

Attraktive Zinsen – aber zu welchem Preis?

Die angebotene Verzinsung von 4,25 % liegt deutlich über den aktuellen Festgeldzinsen, die laut FMH Finanzberatung bei maximal 2,7 % für vergleichbare Laufzeiten liegen. Allerdings spiegelt die höhere Rendite das erhöhte Risiko wider. Anleger sollten sich bewusst sein, dass sie dem Unternehmen Kapital zur Verfügung stellen, das im Falle wirtschaftlicher Schwierigkeiten gefährdet sein kann. ​

Fazit für Dividendeninvestoren

Für Anleger, die auf regelmäßige und sichere Erträge setzen, ist die Genussanleihe der Bäckerei Heberer mit Vorsicht zu betrachten. Die attraktiven Zinsen gehen mit einem erhöhten Risiko einher, das insbesondere für sicherheitsorientierte Investoren problematisch sein kann. Es empfiehlt sich, solche Anlageformen nur als Beimischung in ein breit diversifiziertes Portfolio aufzunehmen und den investierten Betrag entsprechend zu begrenzen.​


Quellen:

  • Kirchhoff, Petra: “Wie eine Backstube Anleger mit der ‘Genussanleihe’ lockt”, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.04.2025.

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