Vor dem Aktienkauf: Warum sich ein Blick auf die Anleihenkurse lohnt 💡📉

Viele Anleger stürzen sich auf Aktienkurse wie Kinder auf den Adventskalender – täglich ein Türchen, täglich ein neues Auf und Ab. Aber wer sich ernsthaft für die Substanz eines Unternehmens interessiert, sollte vorher einen Blick auf eine andere Informationsquelle werfen: die Anleihen.

Ja, richtig gelesen – Anleihen! Diese oft langweilig wirkenden Wertpapiere enthalten mitunter mehr Wahrheit über den Gesundheitszustand eines Unternehmens als der Aktienkurs selbst. Warum das so ist? Lass uns das mal entpacken.


📉 Aktienkurs = Emotion, Anleihe = Realität?

Der Aktienmarkt ist launisch. Ein Tweet, eine Prognose, eine Quartalszahl zu viel – und schon rauschen Kurse ins Minus oder explodieren ins Plus. Die Kurse sind ein Mix aus Erwartungen, Fantasie und gelegentlicher Panik.

Anleihenkurse hingegen sind nüchterner. Sie spiegeln wider, wie der Markt die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens einschätzt. Wenn Investoren befürchten, dass ein Unternehmen seine Schulden nicht zurückzahlen kann, sinkt der Kurs der Unternehmensanleihen – meist lange bevor der Aktienkurs reagiert.


🔍 Ein aktuelles Beispiel: Adler Group

Die Immobilienfirma Adler Group war bis vor Kurzem noch ein prominenter Dividendenwert – auf dem Papier. Doch während der Aktienkurs noch relativ stabil wirkte, kollabierten die Anleihen schon Monate vorher.

Finanzmedien wie Der Standard berichteten bereits frühzeitig über fallende Anleihekurse und steigende Ausfallrisiken. Die Aktie folgte später – aber für aufmerksame Beobachter kam das Desaster nicht überraschend.


đź§­ Was sagen fallende Anleihenkurse aus?

Wenn Anleihen plötzlich unter 90 % des Nennwerts gehandelt werden, ist das ein Warnzeichen. Anleger fordern dann höhere Renditen, weil sie ein höheres Risiko sehen. Das kann auf Probleme in der Bilanz, negative Bonitätsberichte oder schlichtweg Vertrauensverlust hindeuten.

Ein Aktienkurs kann sich erholen – aber wenn Anleiheinvestoren das Vertrauen verlieren, steckt oft mehr dahinter.


📌 Fazit: Erst die Bonds, dann die Stocks!

Wenn du beim nächsten Mal eine vermeintliche Dividendenperle entdeckst, frag dich:

  • Was machen die Anleihen dieses Unternehmens?
  • Wie bewertet der Markt dessen Zahlungsfähigkeit?
  • Gibt es FrĂĽhwarnzeichen in der Fremdkapitalstruktur?

Ein kurzer Blick auf Plattformen wie Bondboard, Finanzen.net Anleihen, Börse Frankfurt oder Moody’s & Fitch Reports kann dir helfen, Fehlkäufe zu vermeiden – oder echte Schnäppchen frühzeitig zu erkennen.


đź”— Quellen & Tools:


Merksatz zum Mitnehmen:
“Die Aktie zeigt den Traum, die Anleihe die Realität.”
Wer beide kennt, hat den klareren Blick.

Möchtest du zu diesem Thema ein praktisches Beispiel mit Zahlen oder eine Excel-Vorlage zur Bonitätsanalyse? Sag einfach Bescheid!

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